Sensitive Healthcare for Inclusive Needs in Perinatal Depression (SHINE)
Perinatale Depression betrifft sowohl gebärende als auch nicht-gebärende Eltern und stellt ein bedeutendes psychisches Gesundheitsproblem dar. In der Schweiz gibt es derzeit keine standardisierte Praxis zur Erkennung oder Behandlung dieser Erkrankung, insbesondere für Väter, Alleinerziehende und Familien innerhalb der LGBTQI+ Gemeinschaft.
Beschreibung
Die perinatale Depression ist eine häufige Erkrankung, die alle Eltern betreffen kann, sowohl die gebärenden Eltern (in der Regel die Mütter) als auch die nicht gebärenden Eltern (in der Regel die Väter). In der Schweiz gibt es zurzeit keine standardisierte Praxis zur Erkennung und Behandlung von perinatalen Depressionen, was den Zugang zu Hilfe verhindern oder verzögern kann. Dies betrifft Eltern aus traditionellen und nicht-traditionellen Familienmodellen. Das Projekt zielt darauf ab, diese Lücken zu schließen, indem ein geschlechts- und gendersensibles Gesundheitsmodell für perinatale Depression entwickelt wird.
Die Ziele des Projekts umfassen die Untersuchung der spezifischen Gesundheitsbedürfnisse und Hilfesuchverhalten von Eltern aus verschiedenen Familienstrukturen, die Anpassung bestehender klinischer Praktiken an geschlechtsspezifische Bedürfnisse und die Erstellung einer schweizerischen klinischen Leitlinie zur Behandlung perinataler Depression, die geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigt.
Um diese Ziele zu erreichen, werden qualitative Interviews mit Eltern durchgeführt, um ihre Erfahrungen und Bedürfnisse zu erfassen. Zudem werden Fokusgruppen mit Gesundheitsfachpersonen organisiert, um deren Erfahrungen und Hindernisse bei der Versorgung zu diskutieren. In Co-Design Workshops wird mit Interessengruppen zusammengearbeitet, um Lösungen und Dienstleistungsmodelle zu entwickeln. Diese Dienstleistungsprototypen werden iterativ mit Nutzergruppen getestet und verfeinert. Schließlich werden internationale Leitlinien an den Schweizer Kontext angepasst, um eine umfassende klinische Leitlinie zu entwickeln.
Erwartete Ergebnisse des Projekts sind ein inklusives Versorgungsmodell, das die Bedürfnisse aller Eltern und Familientypen berücksichtigt, eine zentrale digitale Plattform zur Sicherstellung des breiten Zugangs zu den Dienstleistungen, qualitativ hochwertige klinische Leitlinien zur Unterstützung von Klinikern bei der Behandlung perinataler Depression und eine Community of Practice, die eine fortlaufende Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsfachpersonen und Nutzerverbänden zur nachhaltigen Verbesserung der Versorgung ermöglicht.
Dieses Projekt zielt darauf ab, einen inklusiveren und effektiveren Ansatz zur Bewältigung perinataler Depression zu schaffen, damit alle Eltern die notwendige Unterstützung erhalten.
Eckdaten
Projektleitung
Prof. Dr. Antje Horsch (Université de Lausanne)
Co-Projektleitung
Projektteam
Jennifer Bagehorn, Mathilde Cassou (Université de Lausanne), Dr. Zoë Darwin (University of Huddersfield), Jonathan Dominguez Hernandez, Prof. Dr. Nadine Messerli-Bürgy (Université de Lausanne), Piroska Zsindely
Projektpartner
Université de Lausanne / Institut universitaire de formation et de recherche en soins IUFRS; University of Huddersfield / Department of Allied Health Professions, Sport and Exercise
Projektstatus
laufend, gestartet 04/2025
Institut/Zentrum
Institut für Hebammenwissenschaft und reproduktive Gesundheit (IHG); Institut für Marketing Management (IMM)
Drittmittelgeber
NFP 83 «Gendermedizin und -gesundheit»
Projektvolumen
462'123 CHF